Eckhard Tolle

Nach eigenen Angaben fühlt sich Tolle keiner Tradition verpflichtet und keiner Lehre im Sinne einer Weltanschauung. Implizite Parallelen seiner Anschauung und Lehre, zu deren Erreichen er fast ausschließlich methodische Unterweisungen vorsieht, sieht er vor allem zum Advaita Vedanta, zum Daoismus oder zum Zen-Buddhismus, da er eine psychische Entwicklungsfähigkeit des Menschen postuliert.

Er bezeichnet folgende Schlüsselbegriffe als kennzeichnend für sein Denken:

  • Sein / Das Unmanifeste / Das Formlose: die Ebene der letztendlichen Wirklichkeit, die Essenz, die wahre Natur, das Göttliche. Der Gegenpol zur Ebene von Form und Zeit, der Ebene des Manifesten.
  • Unbewusstheit: ein verstandesdominierter Zustand des Geistes, in dem der Mensch blind ist für die tiefere Dimension des Seins. Der Zugang zur Ebene des „Formlosen“ ist nur jenseits des Denkens möglich.
  • Ego / Identität: Die Summe aller Merkmale einer Person, aus denen der Verstand ein Selbst-Bild konstruiert. Identität im konstruktivistischen Sinn entsteht, wenn eine Person sich mit spezifischen Merkmalen (Aussehen, beruflicher Status, Zugehörigkeit zu einer Nation oder Religionsgemeinschaft) identifiziert. Diese Merkmale sind gleichsam das Rohmaterial, das der Verstand zu einem kompakten Ego zusammenfügt. Tolle hingegen versteht unter Identität die Selbsterkenntnis als das Formlose.[3]
  • Lebenssituation: ein sich im Zeitlichen manifestierender Ausschnitt einer persönlichen Biographie. Ein individueller lebensgeschichtlicher Abschnitt, aus dem der unbewusste Geist ein „Ego“ konstruiert.
  • Schmerzkörper: die Summe biographischen Leidens, die sich zu einem negativen quasi-autonomen Energiefeld verdichtet. Die Auflösung des Schmerzkörpers geschieht dann, wenn ein Mensch seine Identifikation mit dem Schmerzkörper durchbricht.

In einem Interview mit John Parker[4] führt er dies u. a. aus. Er habe verschiedenen Lehrern zugehört, die ihm geholfen hätten, seinen eigenen Zustand zu verstehen. Anfangs sei da Ajahn Sumedho, ein buddhistischer Abt gewesen. In London habe er einige Zeit mit Barry Long[5] verbracht. Bedeutung hätten auch besonders die Lehrer Krishnamurti und Ramana Maharshi gehabt. Er fühle, dass die Arbeit, die er tue, ein Zusammenkommen des „Lehrstromes“ von Krishnamurti und Ramana Maharshi sei.

Von meinen spirituellen Lehrern mit grossen Namen ist Eckhard Tolle der Erste, dem ich persönlich begegnet bin. Ich bin an mehreren Liveanlässen im Inn- und Ausland und auch Teilnehmer bei Eckhart Tolle's Retreat for Helping Professionals in Asilomar Conference Grounds gewesen.

 

Du findest Beiträge von ihm auch in deutscher Sprache. Ursprünglich ist er Deutscher, lehrt aber vorwiegend in englischer Sprache und lebt heute in den USA. Er ist unter anderen auch befreundet mit Byron Katie und Stephen Mitchell.


Ich mag seine bescheidene Art und sein grosses Wisssen, welches er mit Leichtigkeit und Humor weiter zu geben weiss. Auch bei Eckhard fühlt man sofort, dass etwas durch ihn spricht, welches weit grösser sein muss als die Person Eckhard Tolle. Das Wissen aus dieser Quelle finde ich ist nicht im Wiederspruch zu "Ein Kurs in Wundern" oder "The Work" von Byron Katie sondern unterstützt deren Aussagen.